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“Die kalten Ringe – 1964 gesamtdeutsch nach Tokio.”

2021 werden die Olympischen Sommerspiele erstmals nach 1964 wieder in Tokio ausgetragen.  Anlässlich dieses nicht nur sportlichen sondern auch medialen Großereignisses und der Tatsache, dass sich in diesem Jahr auch der Mauerbau in Deutschland zum 60. Mal jährt, veranstaltet das Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum gemeinsam mit dem Zentrum für deutsche Sportgeschichte und in Kooperation mit der Rotkäppchen-Mumm-Sektkellerei sowie der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, am 09. September 2021, unter dem Titel „Die kalten Ringe -1964 Gesamtdeutsch nach Tokio“, einen Themenabend, im Lichthof der Rotkäppchen-Sektkellerei Freyburg. Gemeinsam mit ehemaligen Athleten der deutsch-deutschen Olympiamannschaft von 1964 schauen die Besucher zunächst den Dokumentationsfilm „Die Kalten Ringe“ und haben anschließend, im Rahmen einer Podiumsdiskussion, die Möglichkeit sich mit den Zeitzeugen auszutauschen.

Beginn der Veranstaltung ist 18:00 Uhr.

Der Eintritt ist frei.

Mit dem Dokumentarfilm „Die kalten Ringe“ soll an die besondere, geteilte Geschichte Deutschlands erinnert werden. So gut wie verloren im Gedächtnis der Gesellschaft ist die Tatsache, dass für die Spiele 1964 in Tokio letztmalig eine gesamtdeutsche Mannschaft antreten musste. Bereits 1956 und 1960 mussten die Deutschen in Ost und West unter Zwang des IOC ein gemeinsames Team bilden. IOC-Präsident Avery Brundage hatte die Vision, dass mit der Kraft des Sports politische Grenzen überwunden werden könnten. Doch mit dem Mauerbau 1961 wurde die bisherige olympische Praxis durch die Realität des Kalten Krieges eingeholt. Drei Jahre nach dem Mauerbau waren 1964 die innerdeutschen Sportbeziehungen fast völlig zum Erliegen gekommen. Die erneute Bildung einer gesamtdeutschen Mannschaft schien unmöglich. Gegen den Willen der beiden deutschen Teilstaaten mussten Ausscheidungskämpfe in Ost und West stattfinden. Die politischen Mitspieler waren vielfältig – Bundesregierung und das ZK der SED mischten gehörig mit. Der Sport wurde zu einem Spielball der Politik. Es wurde gestritten über Fahnen, Trikots und Hymnen, über den Wettkampfort West-Berlin oder um geflüchtete DDR-Sportlerinnen und -Sportler, die nun im Trikot der Bundesrepublik an den Wettkämpfen teilnehmen wollten. Allein die Zusammenstellung der Olympiamannschaft wurde zu einem Politikum. Die politische Teilung Deutschlands wird nun auch im Sport mehr als sichtbar.

Das Filmprojekt „Die kalten Ringe“ bringt ein spannendes Stück Geschichte aus dem Zeitalter des Ost-West-Konflikt und deutscher Teilung zurück in die Diskussion um Sport und Politik. Bisher gab es keine filmische Dokumentation zu diesem Thema und nur wenige publizistische Veröffentlichungen. Deshalb haben sich der Sporthistoriker Dr. Rene Wiese und der Dokumentarfilmer Thomas Grimm zusammengetan, um die erste filmische Aufarbeitung der letzten gemeinsamen deutschen Olympiamannschaften zu gestalten.

Kontakt Anmeldung:

Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum

Schlossstraße 11, 06632 Freyburg (Unstrut)

Tel.: 034464-27426

Mail: buero@jahn-museum.de

Eine zeitnahe Anmeldung ist sinnvoll, da wegen der Umsetzung des Hygiene-Konzeptes nur eine begrenzte Anzahl an Teilnehmern zugelassen wird.

 

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